Das Mädchen aus der Feenwelt

oder: Der Bauer als Millionär

"Romantisches Original-Zaubermärchen" für Puppen und Musik
nach Ferdinand Raimund (1790-1836)
Eine Koproduktion mit den Salzburger Festspielen und der Tafelhalle Nürnberg

Konzept & Regie: Joachim Torbahn, Tristan Vogt
Endproben-Regie: Jürg Schlachter
Figuren & Ausstattung: Joachim Torbahn
Musik: Peter Fulda, Werner Treiber
Dramaturgie: Ronald Hermann, Tristan Vogt
Licht: Sasa Batnozic

Puppenspieler: Susi Claus, Lutz Grossmann, Joachim Torbahn, Tristan Vogt
Musiker: Peter Fulda (piano), Werner Treiber (percussion)

Regieassistenz: Dorothee Löffler
Mitarbeit Ausstattung: Karin Barwig, Dorothee Löffler

Dank an:
Iwona Jera, Markus Löchner, Gyula Molnar für künstlerische Beratung
Fitzgerald Kusz für fränkische Waldbauern-Seufzer
Stadt Nürnberg, Freistaat Bayern, Bezirk Mittelfranken und
Kulturstiftung der Sparkasse Nürnberg für finanzielle Förderung

Fotos: Silvia Lelli

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Zum Stück

Im heraufdämmernden Industriezeitalter schuf der gelernte Zuckerbäcker und gefeierte Wiener Vorstadt-Komiker Ferdinand Raimund (1790–1836) mit seinen „romantischen Original-Zaubermärchen“ eine einzigartige Melange aus barockem Welttheater, Hanswurst-Kasperliade und resignativem Biedermeier-Märchen.
Waldbauer Fortunatus Wurzel gerät unverhofft zwischen die Fronten einer überirdischen Intrige. An ihr sind beteiligt: Die abgetakelte Feen-Diva Lakrimosa, ihre auf der Erde ausgesetzte Tochter Lottchen, der arme Fischer Karl Schilf, „Der Neid“ und „Der Hass“, „Die Jugend“ und „Das Alter“, ein unfähiger Magier aus dem Schwabenlande, der Geisterverein im Wirtshaus „Zum Verrufenen Bergle“ und – als letzte Hoffnung - „Die Zufriedenheit“ in ihrer bescheidenen Hütte.
Ein Lustspiel mit bodenlosen Handpuppen, illusionären Hütten und Palästen und schaurig-schöner Märchen-Musik.

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Pressestimmen

"Raimunds "Romantisches Original-Zaubermärchen" wird zum Zauberspiel aus Bühnenhandwerk und Fantasie. Diese fabelhafte Neuinszenierung, eine Koproduktion von Salzburger Festspielen und Thalias Kompagnons in Nürnberg, hatte am Dienstagabend im Schauspielhaus Salzburg Premiere.
Die vier Puppenspieler schaffen es, nicht weniger als 24 Figuren auftreten zu lassen. Die Geschichte ist zwar kräftig - auf eineinhalb pausenlose Stunden- gekürzt, doch bleibt es Ferdinand Raimunds Märchen, in dem die zankenden Geister ihre Launen an den Menschen auslassen. (...) Man staunt, man freut sich, man lacht. (...) All dieses Singen und Spielen hat nicht nur eine hohe Virtuosität, sondern auch eine unmittelbare Schlichtheit." Salzburger Nachrichten

"Raimunds Bauer als Millionär mit seiner naiven Komik und seiner Melancholie und Weisheit scheint für das Figurentheater der Nürnberger Truppe geradezu ideal und sie haben das Zaubermärchen sehr tief verstanden." ORF OE1 Kultur

"Der „Bauer als Millionär“ spricht fränkisch. Jo deafa denn des? Ja, er darf. Zumindest, wenn dieses zentrale Stück des österreichischen Volkstheaters mit deutschem Charme, technischer Raffinesse und entzückend-lebendiger Fantasie erzählt wird. (...) Eine herausragend originelle Melange an Realitätsebenen, die durch die Live-Musiker Peter Fulda und Werner Treiber permanent illustriert und emotional aufgeladen wurden. Der „Bauer“ mag ein Wiener sein. Aber auch als Franke erlag er der Versuchung des Reichtums und musste die Intrigen der Geister machtlos über sich ergehen lassen. Träumer, Grobiane, Schlitzohren und Biedermeier gibt es eben überall auf der Welt." OÖ Nachrichten

"Vier Puppenspieler und zwei Musiker an Piano und Percussion erzählen die tragi­komische Zauberposse bezaubernd, mit Witz und hoch professionell." Kurier

"Vom biedermeierlichen Theater und der alten Wiener Stadt auf Prospekten im Video über den herrlich komischen Geisterhaufen mit Clowns und Kobolden bis zum satirischen Schluss – Lakrimosa schenkt dem Fischer als Aussteuer für Lottchen nicht wie bei Raimund Fischgründe, sondern eine Fischfabrik – regiert hier sublimer Ideenreichtum. (...) Entzückendes Figurentheater, garantiert staubfrei." Die Presse

Wir haben es mit prallem Volkstheater zu tun, (...) aber das Stück ist mit so viel Mutterwitz und Sinn für ironische Brechung auf die kleine Bühne gebracht, dass man sich auch nicht derb auf die Schenkel klopft vor Begeisterung. Nur ein klein wenig schämt man sich, dass es einem so gut gefällt.
Ein kleines Wunderwerk der Technik steht am Bühnenrand: In eine Art Schiebekasten werden die gemalten "Bühnenbilder" waagrecht hinein geschoben, die Handpuppen werden ebenfalls waagrecht gehalten und das Ganze von oben mit Videokamera gefilmt und auf einen größeren Vorhang in Bühnenmitte projiziert. Drumherum – davor, dahinter, auch damit – wird bühnen-gezaubert, was die optische Physik hergibt. Da tauchen Figuren (größere Handpuppen) auf und verschwinden, Projektion und Lifespiel machen eine Durchdringung von Feen-, Geister- und Menschenwelt möglich.
Übrigens: Ausgerechnet die Figur der Zufriedenheit logiert in einem echten Kasperltheater, woraus man durchaus Schlüsse ziehen sollte. Aufgerieben zwischen den allegorischen Herren Hass und Neid und im Getümmel des Zaubervolkes ist Misstrauen gegenüber der hehren Lebensweisheit der Zufriedenheit durchaus angebracht. Man frage besser nicht, wie es in ihrem Inneren aussieht! (...) Anderthalb Stunden Bühnenzauber und Überraschungen sonder Zahl." Wiener Zeitung

"Eine ganz wunderbare und aberwitzige Theater-Collage, der vor allem eines abgeht: falscher Respekt. Die Raimund'sche Personage in dieser Zauber-Klamotte findet sich als liebevoll ausgestattete Puppenschar wieder, deren Lebensgröße zwischen winzig und menschengroß variiert. Agiert wird im Einklang mit den figuren-führenden Schauspielern oder verblüffend losgelöst im weiten Raum und vor sich ständig wechselnder Kulisse.
Da donnert die Dramatik schon mal wie im frühen Kintopp, da raucht es mächtig aus Spielzeughütten und die auf Leinwand projizierten Örtlichkeiten erweisen sich als flüchtige Idyllen und einstürzende Wolkenkuckucksheime. (...) Im Handpuppenumdrehen wird daraus ein derbes und poetisches, radikal unwirkliches und erstaunlich entlarvendes Stück Volkstheater, bodenständig und klug, fantastisch und von höchstem Blödsinn wie es das elitäre Salzburg schon lange nicht mehr gesehen hat." Nürnberger Nachrichten

Grauenhaft!
Süddeutsche Zeitung